Ablauf

Da du jetzt  weißt, wer alles bei Gericht anzutreffen ist, erzähle ich dir nun, wie dort alles abläuft. Falls du vergessen hast, was die einzelnen Begriffe bedeuten, kannst du das Wort nochmal anklicken. Dann kommst du auf die Seite, auf der ich dir die Personen im Gericht beschrieben habe.

Du hast einen Brief bekommen

Zuerst bekommst du einen Brief. Ich bin auch immer ganz aufgeregt, wenn ich Post bekomme. In dem Brief steht, wann du zu welchem Gericht kommen musst und dass du als Zeuge in einer Verhandlung aussagen sollst. Der Richter oder die Richterin möchte wissen, was du gesehen, gehört oder erlebt hast. Da der Richter oder die Richterin selbst bei dem Streit oder der Tat nicht dabei war, ist er oder sie froh, wenn ihm oder ihr jemand erzählen kann, was passiert ist.



Zeugenbegleitung

Wenn du möchtest, dass jemand von der Zeugenbegleitung bei deinem Gerichtstermin dabei ist, dann bittest du einen Erwachsenen dort anzurufen. Dann könnt ihr ausmachen, wann ihr euch treffen wollt, damit ihr euch kennenlernen könnt. Mit der Zeugenbegleitung kannst du dir dann auch schon mal einen Gerichtssaal anschauen. Dann ist das alles nicht mehr so neu, wenn du zum Richter oder der Richterin kommen sollst.



Dein Weg zum Gericht

Hast du dir denn schon überlegt, wie du zum Gericht kommst? Gibt es eine erwachsene Person, die dich begleiten soll? Überlegt doch mal, wie ihr das machen wollt - es gibt ja so viele Möglichkeiten: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Bahn, mit dem Bus oder dem Auto. Außerdem wäre es gut, wenn du ein paar Dinge in deinen Rucksack packst, zum Beispiel etwas zu trinken, eine Kleinigkeit zu essen, Taschentücher und den Brief den du bekommen hast.



Warten vor Gericht

Es kann sein, dass du im Gericht noch etwas warten musst bis du drankommst. Damit es dir nicht langweilig wird, kannst du dir etwas zum Spielen oder Lesen mitnehmen. Wenn du lieber Musik hörst, kannst du auch die einpacken. Du darfst nur deine Kopfhörer nicht vergessen, denn im Gericht muss man leise sein. Am besten packst du dir auch noch etwas zum Essen und zum Trinken ein. Hast du denn auch ein Lieblingskuscheltier? Das darfst du auch gerne mitnehmen.



Vielleicht musst du durch eine Sicherheitskontrolle

Manchmal finden bei Gericht auch Sicherheitskontrollen statt. Dort läufst du einfach durch. Vielleicht wirst du dann auch noch von einem Wachtmeister oder einer Wachtmeisterin abgetastet. Es kann auch sein, dass die Wachtmeister und Wachtmeisterinnen auch deine Tasche kontrollieren. Diese Situation hast du vielleicht schon einmal am Flughafen erlebt, beim Gericht ist die Sicherheitskontrolle ähnlich.



Deine Aussage vor Gericht

Wenn der Richter oder die Richterin dich aufrufen, gehst du mit der Zeugenbegleitung und, wenn du möchtest, deinem Kuscheltier in den Gerichtssaal. Da du dir das Bild von meinem Gerichtssaal schon angeschaut hast, weißt du auch, wer dort sitzt und warum einige Roben tragen. Du setzt dich an den Tisch in der Mitte und die Zeugenbegleitung setzt sich neben dich. Nachdem der Richter oder die Richterin dir ein paar Fragen gestellt haben, darfst du erzählen, was du gesehen, gehört oder erlebt hast. Es ist wichtig, dass du nur das erzählst, an das du dich erinnerst. Du darfst nichts erfinden, aber auch nichts weglassen. Falls dir nicht mehr alles einfällt, dann sagst du das einfach. Wichtig ist, dass du sagst, wenn du etwas nicht verstanden hast oder auch, wenn du aufs Klo musst. Wenn du dann alles Fragen beantwortest hast, bist du fertig.



Du hast es endlich geschafft!

Schneller als du denkst sind die Fragen des Richters oder der Richterin vorbei und du darfst wieder nach Hause gehen.


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